April 16, 2021

Neuer Geschäftsführer bei den Digital Impact Labs Leipzig

Im Interview mit Dr. Michael Wächter und Markus Rosenbaum

Interview

Team

Transformation

Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.

- Chinesisches Sprichwort

Frischer Wind weht durch die DI Labs mit Dr. Michael Wächter als neuem Teil der Geschäftsführung. Im Interview sprechen die beiden Geschäftsführer Markus Rosenbaum und Michael Wächter darüber, wie sich die Digital Impact Labs neu aufgestellt haben, welche Vision das Team verfolgt und wie Partnerunternehmen von den internen Veränderungen profitieren werden.

Markus, wie kam es zum Wechsel der Geschäftsführung?

Markus: Manchmal ist es ja so, dass man dazu gezwungen wird. So war es auch in diesem Fall. Dr. Hagen Habicht, der gemeinsam mit mir die DI Labs gegründet hat und lange in der Geschäftsführung tätig war, hat sich dazu entschieden, sich neuen Aufgaben in der Lehre zu widmen und sich aus der Innovationsberatung zurückzuziehen.  

Häufig ist es dann so, dass sich eine Tür schließt und eine andere Türe öffnet. Die Neuaufstellung ist uns in den letzten Monaten ausgezeichnet gelungen – mit Michael und mit Dr. Katja Rudolph als Quasi-Urgestein der DI Labs, die in die erweiterte Geschäftsleitung aufgerückt ist. In unserer neuen Konstellation sind wir jetzt seit dem 1. Januar 2021 unterwegs und die ersten drei Monate liefen überragend – mit vielen neuen Impulsen. Natürlich liegt bei einer Neuaufstellung der Geschäftsführung immer eine gewisse Verunsicherung unter Kollegen in der Luft, das war auch bei uns spürbar. Inzwischen ist die Stimmung super und wir arbeiten mit Feuereifer. Letzteres betrifft nicht nur die Neuaufstellung, sondern auch die laufenden Projekte und Dinge, die wir in Zukunft tun wollen und werden.  

Mit dem Ausscheiden von Hagen und den Weggängen von Sascha Noack und Sören Schäfer im vergangenen Jahr sind einige, die die DI Labs von Beginn an geprägt haben, gegangen. Hat sich dadurch die Ausrichtung des Labs grundlegend verändert?

Markus: Sie musste sich zwangsläufig komplett verändern. Als wir vor fünf Jahren mit der Idee gestartet sind, einen Hub für die Versicherungswirtschaft zu schaffen, stand die Assekuranz ganz am Anfang des Innovationsmanagements. Inzwischen haben quasi alle Versicherungsunternehmen gut ausgebildete Innovationsleute, die zumindest im Bereich Design Thinking unterwegs sind. Wir müssen uns hier überlegen: Wo genau ist unsere Lücke? Insofern würde ich nicht von einem radikalen Umbruch sprechen, sondern von einer Weiterentwicklung hin zu der Frage: Was braucht Innovationsmanagement eigentlich noch? Die notwendige Neuausrichtung geht insofern auch mit einer konsequenten personellen Neuaufstellung einher.

Michael, du bist seit Januar 2021 dabei. Wie bist Du zu den DI Labs gekommen?

Michael: Ich bin durch einen Zufall mit Markus in Kontakt gekommen. Wir haben telefoniert, wobei sich herausgestellt hat, dass Mitarbeiter gesucht werden, auch auf Führungsebene. Als ich mir die Homepage genauer angeschaut und verstanden habe, was die Digital Impact Labs machen, hatte ich sofort das Gefühl, dass das genau das Richtige für mich ist. Markus und ich hatten ein relativ kurzes Videotelefonat, in dem wir uns das erste Mal gesehen haben und waren uns von Anfang an super sympathisch. Wir hatten große Lust, etwas zusammen zu machen, die DI Labs weiterzuentwickeln und zusammen mit unseren Partnern Innovationen auf den Markt zu bringen.

Was hast du vorher gemacht und wie kannst du deine bisherige berufliche Karriere einbringen?

Michael: Ich war die letzten neun Jahre an der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement an der Technischen Universität Chemnitz tätig und habe dort sehr praxisnah geforscht. Mich hat von Anfang an die Gestaltung von Produkten und später auch Services mit Fokus auf die Bedürfnisse der Nutzer interessiert, weshalb ich in diesem Thema auch promoviert habe. In den letzten zwei Jahren leitete ich dann das Forschungscluster Hybrid Societies zur Erforschung der menschzentrierten Gestaltung von Mensch-Maschine-Interaktionen und all diese wertvollen Erfahrungen kann ich einbringen.

Eine zentrale Frage lautet: Wie können wir Menschen dabei unterstützen, kreativ zu sein?

Wir haben das Potenzial, kreativ zu sein, alle in uns.

- Dr. Michael Wächter

Innovationsmanagement ist genau das, was mich schon immer bewegt hat. Wir haben das Potenzial, kreativ zu sein, alle in uns. Und wir als DI Labs haben die Chance, unsere Partner und deren Mitarbeiter dabei zu unterstützen, dieses Potenzial zu leben.

Jetzt seid ihr beide Geschäftsführer und Katja in der erweiterten Geschäftsführung. wie sind eure Rollen verteilt?

Markus: Es ist recht einfach: Michael ist für die Themen rund um das Innovationsmanagement zuständig und alles, was dazugehört, sodass er dazu ein eigenes Team leitet. Er ist neben seiner Führungsrolle auch Head of Innovation Management.  

Katja leitet bei uns den Bereich Market Research und Customer Insights. Es ist gut, dass wir hierfür auch ein eigenes Team haben, weil wir kein Innovationsprojekt durchführen, ohne die Endanwender-Perspektive von vornherein in unsere Projekte einzubinden. Michael und Katja sind also beide sehr stark in unsere Projekte involviert.  

Ich bin insbesondere für das Partnermanagement zuständig; vor allem in der Assekuranz, wo ich nicht zuletzt als Gründer und langjähriger Geschäftsführer unseres Schwesterunternehmens, der Versicherungsforen Leipzig, ein großes Netzwerk aufgebaut habe. Darüber hinaus bin ich für das Backoffice zuständig, also alles was die Buchhaltung, das Controlling, die Finanzen, das Personal, die IT und Administration angeht.  

Auch eine kleine Innovationsabteilung, die organisatorisch aufgebaut ist, um sich um das Innovationsmanagement zu kümmern, reicht nicht aus – dafür braucht es die Einbindung aller Mitarbeiter und eine entsprechende Innovationskultur.

- Dr. Michael Wächter

Im Hinblick auf die Zukunft, was ist eure Vision für die Digital Impact Labs?

Michael: Einiges haben wir in den letzten Wochen und Monaten intern schon umgesetzt. Wir haben verschiedene Themenkreise mit dem Ziel, uns als gesamtes Team weiterzuentwickeln.

Was wir festgestellt haben – insbesondere in unserem aktuellen Forschungsprojekt zum DI Coach – ist, dass viele Unternehmen mittlerweile schon Know-how im Bereich Design Thinking besitzen und teilweise sogar eigene Agile Coaches haben. Daraus resultieren am Ende aber nicht unbedingt Innovationen, was objektiv betrachtet gar nicht so verwunderlich ist.

Das liegt daran, dass die Methodenkompetenz an sich nicht ausreicht. Auch eine kleine Innovationsabteilung, die organisatorisch aufgebaut ist, um sich um das Innovationsmanagement zu kümmern, reicht nicht aus – dafür braucht es die Einbindung aller Mitarbeiter und eine entsprechende Innovationskultur.      

Eine Kultur muss immer entwickelt werden – und zwar aktiv. Das ist ein Thema, das uns sehr umtreibt und für das wir uns im zweiten Quartal schon sehr verstärkt haben mit Dr. Justine Walter, die eine systemische Coaching-Ausbildung absolviert hat. Ich selbst habe auch eine Coaching-Ausbildung und wir können uns da gut ergänzen. Hier wollen wir uns zukünftig noch weiterentwickeln, sodass wir nicht nur die Innovationsprojekte mit unseren Partnern durchführen, sondern sie vor allem dazu befähigen, die Innovationsfähigkeit im Unternehmen dauerhaft zu steigern.

Markus, wie stellst Du dir die Zukunft der Digital Impact Labs vor?  

Markus: Ich will das gerne aufgreifen, was Michael sagt. Ich denke, es geht um zwei Dinge: Zunächst einmal um die Kultivierung dessen, was schon da ist und dazu gehört, dass wir über eine ausgezeichnete Methodenkompetenz rund um das Innovationsmanagement und in der Marktforschung verfügen. Darüber hinaus haben wir durch die Zusammenarbeit in der LF Gruppe das Branchenwissen – und zwar das Know-how der Versicherungswirtschaft, der Energiewirtschaft und der Bankenwirtschaft. Das Zusammenspiel aus Innovationskompetenz und Expertise übersteigt das, was gewöhnliche Innovationsagenturen leisten können.  

Wir kennen die Branchen und können direkt innovativ ansetzen. Außerdem ist es ja so, dass die einzelnen Forengesellschaften für Forschung und Entwicklung stehen – sich also per se mit der Zukunft auseinandersetzen. Wir wissen über dieses Vehikel also genau, was auf die Branchen zukommt und was wir in unsere Innovationsarbeit einfließen lassen können und müssen.

Die klassisch tradierten Unternehmen sind doch eher auf Exploitation als auf Exploration ausgerichtet. Das muss sich dramatisch ändern, um die Zukunftsfähigkeit unserer Kunden aufrechtzuerhalten und sie zu befähigen.                                                                                                                              

- Markus Rosenbaum

Wie Michael schon sagte, braucht es außerdem eine Organisationsentwicklung. Es ist gut, dass wir unter anderem mit unserem weiteren Neuzugang, Dr. Justine Walter, jetzt mehrere systemische Coaches an Bord haben, die den notwendigen Change-Prozess in "unsere” Branchen transportieren. Das ist so wesentlich, weil die klassisch tradierten Unternehmen doch eher auf Exploitation als auf Exploration ausgerichtet sind. Das muss sich dramatisch ändern, um die Zukunftsfähigkeit unserer Kunden aufrechtzuerhalten und sie zu befähigen.

Könnt ihr denn schon konkret benennen, was 2021 umgesetzt werden soll?

Michael: Dieses Jahr wollen wir uns vor allem dem Produktportfolio widmen, also klar reflektieren, was die Bedürfnisse unserer Kunden sind und darauf unsere Produkte ausrichten. Ich vermute, unsere Kunden interessiert es gar nicht so sehr, welche Methoden wir anwenden, sondern welches Ergebnis sie erwarten können. Sie vertrauen uns, dass wir die richtigen Methoden einsetzen – das zeigen unsere aktuellen Projekte.  

Durch die Abgänge der Kollegen erfolgt eine Neufindung bei den Digital Impact Labs, die unsere Zusammenarbeit und die eigene Kultur betrifft. Das ist eine große, aber positive Herausforderung. Wir hoffen, dass wir uns bald auch physisch wiedersehen – manche sehe ich dann persönlich tatsächlich zum ersten Mal. Allein durch das digitale Miteinander ist der Teamspirit schon sehr, sehr gut, wird dann aber sicher noch besser. Ich habe das Gefühl, ich bin schon viel länger als sechs Monate da und wurde sehr gut aufgenommen – nicht nur im Lab, sondern in der ganzen LF Gruppe. Ich empfinde das als einen sehr wertschätzenden Umgang, was die optimale Grundlage für eine gute Unternehmenskultur ist.  

Markus: Ich freue mich natürlich darüber, was Michael am Schluss gesagt hat. Ich empfinde es auch so, dass wir sehr partnerschaftlich und vernünftig, aber auch zukunftsgewandt miteinander umgehen und Lust haben, Neues voranzubringen.  

Zusammenfassend sind es die folgenden drei Themen, um die uns in diesem Jahr beschäftigen werden: Erstens die Weiterentwicklung unseres bestehenden Angebotsportfolios, zweitens die Neuaufnahme des Themas “Change-Begleitung und Organisationsentwicklung” in unser Leistungsspektrum und drittens schließlich die Entwicklung unseres eigenen Teams – was ja ohnehin eine ständige Aufgabe ist. Eines steht bei alledem bereits fest: Es wird gut und erfolgreich werden und unsere Partner auf der Kundenseite dürfen sich jetzt bereits auf alle anstehenden Neuigkeiten aus den Digital Impact Labs freuen!

Christine

Senior Manager Corporate Communications

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