Ein Mann und eine Frau im Business-Look sitzen am Arbeitstisch und klatschen sich ab.

May 15, 2025

Wie Führungskräfte zu Enablern werden

Warum neue Führungsstile Führung neu definieren

Führung

Die Rolle der Führungskraft hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Während früher Hierarchien dominierten und klare Ansagen von oben nach unten erfolgten, wird heute eine neue Art des Führens gefordert: Führungskräfte sollen nicht mehr nur Aufgaben verteilen und Leistung kontrollieren, sondern ihr Team befähigen, eigenständig zu arbeiten, sich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen.

Der Begriff „Enabler“ bringt diesen Wandel auf den Punkt. Es geht darum, Bedingungen zu schaffen, in denen Mitarbeitende wachsen können – fachlich, persönlich und als Team.

 

Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser

Vertrauen ist das Fundament jeder erfolgreichen Zusammenarbeit. Enabler gehen davon aus, dass Menschen grundsätzlich motiviert sind, gute Arbeit zu leisten – wenn man sie lässt. Anstatt Entscheidungen vorzuschreiben oder jede Aufgabe zu überprüfen, schaffen sie einen sicheren Rahmen, in dem Mitarbeitende selbst entscheiden und handeln können.

Das bedeutet nicht, dass Führung sich zurückzieht, sondern dass sie Orientierung gibt, Ziele klar kommuniziert und Verantwortung teilt. Dort, wo Kontrolle dominiert, entstehen Unsicherheit und Passivität. Wo Vertrauen herrscht, entsteht Mut, Initiative und Innovationskraft.

 

Förderung individueller Stärken

Jeder Mensch bringt unterschiedliche Fähigkeiten, Erfahrungen und Interessen mit. Enabler erkennen diese Vielfalt nicht nur an, sie nutzen sie aktiv. Sie nehmen sich die Zeit, ihr Team wirklich kennenzulernen – und setzen gezielt dort an, wo Entwicklungspotenzial besteht.

Das kann bedeuten, jemanden in ein neues Projekt einzubinden, individuelle Weiterbildung zu ermöglichen oder Karrierewege gemeinsam zu gestalten. Statt „one size fits all“-Lösungen geht es um gezielte Förderung, Coaching und Mentoring. Der Fokus liegt nicht auf dem Ausmerzen von Schwächen, sondern auf dem gezielten Ausbau von Stärken.

 

Kommunikation auf Augenhöhe

Enabler kommunizieren offen, ehrlich und transparent. Sie schaffen einen Dialog, statt Monologe zu führen. Dazu gehört aktives Zuhören ebenso wie die Fähigkeit, konstruktives Feedback zu geben – und auch selbst anzunehmen.

Kommunikation auf Augenhöhe bedeutet, dass Meinungen und Ideen aller Beteiligten zählen, unabhängig von der Hierarchieebene. Diese Haltung fördert Vertrauen, Motivation und ein starkes Wir-Gefühl. Mitarbeitende fühlen sich ernst genommen und eingebunden – und sind dadurch deutlich eher bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv einzubringen.

 

Räume schaffen für Innovation und Selbstorganisation

Moderne Führung bedeutet auch, eine Kultur des Mitdenkens und Mitgestaltens zu fördern. Führungskräfte schaffen Freiräume, in denen Teams eigenverantwortlich agieren, Entscheidungen treffen und kreative Lösungen entwickeln können. Selbstorganisation ist dabei kein Selbstzweck, sondern ein Weg zu mehr Agilität, Anpassungsfähigkeit und Effizienz.

Gleichzeitig bedeutet Enabling auch, Fehler nicht zu „bestrafen“, sondern als Lernchancen zu sehen. Wer Innovation will, muss Scheitern erlauben – und daraus gemeinsam lernen. Diese Haltung ermöglicht nachhaltige Entwicklung, sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene.

 

Fazit: Enabling ist die neue Führungsqualität

Führungskräfte, die sich als Enabler verstehen, leisten weit mehr als klassische Managerinnen und Manager. Sie schaffen ein Umfeld, in dem Menschen wachsen, Verantwortung übernehmen und ihr volles Potenzial entfalten können.

Damit fördern sie nicht nur individuelle Leistung, sondern stärken auch die Resilienz, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit ihrer Organisation. Enabling erfordert Mut, Offenheit und ein neues Selbstverständnis von Führung – doch dieser der Wandel lohnt sich.

Christine

Senior Manager Corporate Communications

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