June 1, 2021

Ideation als Methode im Innovationsprozess

Mit welchen Techniken Ideen für ein neues Produkt generiert werden können

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Im letzten Jahr haben wir euch bereits unterschiedlichste Innovationsmethoden rund um den Innovationsprozess vorgestellt. Diese Woche geht es mit einem besonders spannenden Thema weiter: der Ideation! Wie der Name schon vermuten lässt, geht es darum, mit unterschiedlichen Techniken, Ideen für ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung zu generieren. Im Artikel verraten wir euch, wie das in der Praxis umgesetzt werden kann.

Ideation: the activity of forming ideas in the mind.

- Cambridge Dictionary

Ideenfindung als Prozess  

Ideenfindung ist im Unternehmensalltag häufig gar nicht so leicht – neben wenig Raum für Kreativität entsteht zudem schnell das Gefühl, alles, was innovativ ist, sei bereits umgesetzt worden. Um trotzdem Innovationen entwickeln zu können, ist es wichtig, durch verschiedene Methoden den Prozess der Ideenfindung anzuregen. Innerhalb des Design-Thinkings ist Ideation ein zentraler Bestandteil, bevor entsprechende Prototypes  der besten Ideen entwickelt werden können. Es geht vor allem darum, nicht auf einen plötzlichen Geistesblitz zu vertrauen und damit alle Probleme lösen zu können, sondern systematisch und strukturiert Ideen zu generieren. In der Praxis haben sich dafür verschiedene Techniken, Formate und Methoden herausgebildet, die den Ideations-Prozess erleichtern sollen.  

Techniken und Regeln, die im Ideation-Prozess angewendet werden können

Damit ein fruchtbarer Ideation-Prozess möglich wird und die Teilnehmenden zur Generation unterschiedlichster Ideen angeregt werden, ist es wichtig, ein paar grundlegende Eckpfeiler festzulegen, innerhalb derer der Prozess stattfinden soll. Damit ein offenes Mindset und das Denken in unterschiedlichste Richtungen ermöglicht werden kann, ist es wichtiger, auf Quantität statt auf Qualität zu setzen. Was zunächst etwas merkwürdig klingt, macht in der Praxis durchaus Sinn: Statt sich darauf zu versteifen, eine brillante Idee finden zu müssen, steht im Fokus erst einmal alles zu sammeln, was einem in den Kopf kommt. Die Bewertung und Weiterentwicklung erster Impulse kann zu einem späteren Zeitpunkt immer noch erfolgen.  

Dabei ist es explizit erwünscht, auch abwegige Ideen zu notieren, um der Kreativität  freien Lauf lassen zu können. Um nicht vorschnell Ideen zu verwerfen, ist es außerdem sinnvoll, mit Fragen zu arbeiten, die mehr Raum ermöglichen. “Ja, aber”- Formulierungen sollten vermieden werden, während “Ja, und”-Fragen willkommen sind. Kritik sollte in der ersten Phase erst einmal zurückgestellt und kann in konstruktiver Form bei der späteren Bewertung der Ideensammlung angewendet werden.  

Ebenfalls wichtig: Im Ideation-Prozess gibt es kein Copyright. Das bedeutet, dass die eigenen Ideen nicht geschützt sind, sondern ein Weiterentwickeln und Adaptieren von anderen Teilnehmenden explizit erwünscht ist. So wird ermöglicht, dass alle gemeinsam an den verschiedenen Ideen arbeiten, diese weiterspinnen und damit das bestmögliche Ergebnis realisiert werden kann. Verschiedene Methoden wie Brainstorming, Brainwriting oder die Six-Hats-Methode, können im Ideation-Prozess bei der Generierung von Ideen und ihrer Systematisierung und Prüfung helfen.  

Ideation in der Praxis – Ideation Workshop versus Ideation Campaign  

Neben Methoden, die den Prozess anregen, ist auch das passende Format wichtig. Möglichkeiten sind hier beispielsweise einen Ideation-Workshop oder Sprint zu initiieren oder eine etwas aufwendigere, dafür aber tiefergreifende Ideation Campaign zu realisieren. Ersteres ist, wie der Name schon besagt, ein eintägiges Workshop-Format und daher vor allem eine Momentaufnahme, bei der nur eine begrenzte Teilnehmerzahl in Frage kommt. Die Herausforderung besteht insbesondere darin, die Ergebnisse in weitere Phasen des Innovationsprozesses zu übertragen. Vorteile sind die geringeren Kosten und der Zeitaufwand.  

Bei der größer angelegten Ideation Campaign ist durch den längeren Bearbeitungszeitraum eine iterative Ideenfindung und Konzeption möglich. Durch die größere Unabhängigkeit von Zeit und Raum ist eine höhere Teilnehmerzahl möglich, was eine größere Bandbreite an Ideen ermöglicht. Durch den Wettbewerbs-Charakter können Gamification-Ansätze stärker einbezogen werden, was die Motivation der Teilnehmenden steigern kann. Dafür müssen bei eine Ideation Campaign auch höhere Kosten einberechnet werden. Wie das Ganze in der Praxis aussehen kann, könnt ihr in unseren Artikeln zur Copycat-Challenge nachlesen, die wir vor einiger Zeit mit unseren Schwesterunternehmen durchgeführt haben. Das Beispiel zeigt: Richtig aufgezogen kann eine Ideation Campaign zu überraschenden und innovativen Ideen führen, die das Unternehmen langfristig weiterbringen können.

Christine

Senior Manager Corporate Communications

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