June 4, 2021

Shared Leadership

Neue Kompetenzen auf Führungsebene im Rahmen von New Work

New Work

Transformation

Innovationstrends

Das Verständnis einer Führungskraft verändert sich in neuen Arbeitswelten. New Work erfordert neue Kompetenzen auf Führungsebene, die vor allem die Motivation und Förderung individueller sowie kreativer Kompetenzen der Mitarbeiter meinen. Denn: Wer im Kollektiv zusammenarbeitet und trotzdem auf die individuellen Stärken aller eingeht, stärkt die Innovationskraft und bleibt auch im Wandel erfolgreich.

Warum führt neue leadership in eine bessere Zukunft?

Die sogenannte VUKA-Welt, in der wir leben – geprägt durch Volatilitäten, Unsicherheiten, Komplexität und Ambivalenz – stellt Unternehmen vor die Notwendigkeit, flexibler, schneller und agiler zu handeln. Nichtsdestotrotz darf in dieser Schnelllebigkeit die Sinnhaftigkeit und Bedeutsamkeit der Arbeit für einzelne Mitarbeiter nicht untergehen, sondern muss aufgrund der Anforderungen der Generationen Y und Z sogar zunehmen. Eine solche Steigerung kann durch mehr übertragene Verantwortung im jeweiligen Arbeitsbereich umgesetzt werden. Somit ist das neue Führungsverständnis viel weniger an eine formale Macht gebunden, als dass sie zur kollektiven Aufgabe wird, indem sie situations- und bedarfsabhängig verhandelt wird.

Das klassische Verständnis eines Top-down-Führungsstils wird also abgelöst durch eine team- und prozessorientierte Führung, sodass die Führungsarbeit aufgrund der jeweiligen fachlichen Expertise an Mitarbeiter verschiedener Abteilungen abgegeben wird. So wird das kreative Potenzial gefördert und dazu motiviert, Veränderungen anzugehen und bestehende Strukturen zu durchbrechen. Wie wichtig der Innovationsgeist in der VUKA-Welt ist, wird vor allem in traditionellen Branchen wie der Assekuranz deutlich, die sich an neue Wettbewerber wie InsurTechs anpassen müssen.

Laissez-faire vs. people lead: Wenn plötzlich alle führen, was bleibt dann noch für die Führungskraft zu tun?

New Leadership ist nicht mit einer Laissez-faire-Führung zu vergleichen. Warum das so ist, liegt auf der Hand: Zuerst genannter Führungsstil würde bedeuten, Mitarbeiter einfach ”machen zu lassen”, was dem Verständnis neuer Führungsaufgaben wie der individuellen Förderung und Motivation aller Mitarbeiter widerspricht. Die Führung 4.0 beinhaltet also vielmehr die Führung des Menschen (people lead), geht auf subjektive Bedürfnisse ein, analysiert Stärken und Schwächen und sorgt durch eine regelmäßige, offene Kommunikation dafür, dass alle sich im Unternehmen persönlich weiterentwickeln können.  

Hierzu gehört auch, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, indem die Unternehmenskultur durch wechselseitiges Vertrauen zwischen Führungsebene und Mitarbeitern geprägt wird. Auch die Ermutigung zum eigenständigen Arbeiten und Entscheiden, mittels der Verantwortungsübergabe in der partizipativen Führung, wird zur Führungsaufgabe. Nicht zuletzt geht mit der neuen Kernkompetenz Empathie auch die Etablierung einer Fehlerkultur einher, indem Menschen in Führungspositionen bei Fehlentscheidungen nicht verurteilen, sondern einen offenen und konstruktiven Diskurs suchen.

Empowerte Mitarbeiter müssen weniger kontrolliert werden und lösen Probleme  proaktiv. Sie gewinnen als Führungskraft dadurch mehr Zeit und können sich um  andere wichtige Themen in ihrem Arbeitsbereich kümmern.

- Carsten C. Schermuly, Professor für Wirtschaftspsychologie und New-Work-Experte [1]

Neues Führen – neue Möglichkeiten

Die neue Art zu Führen bietet nicht nur den Mitarbeitern mehr Flexibilität und Freiheit, indem sie mehr Verantwortung erlangen. Auch Führungskräfte gewinnen Zeit, wenn sie weniger Kapazitäten für die Problemlösung in Krisensituationen oder in die Entscheidungsfindung investieren müssen. Stattdessen vergrößert sich das Potenzial für die strategische Unternehmensentwicklung, zum Beispiel in den Bereichen Purpose und Employer Branding.

Allerdings müssen auch Führungskräfte die neue Art zu führen erst lernen. Das gilt vor allem dann, wenn sie in ihrer Rolle langjährig dem Top-down-Prinzip gefolgt sind. Hierzu bieten New-Leadership-Programme die Möglichkeit, eine Umstrukturierung hin zu einer organisationsübergreifenden Führung zum Erfolg zu machen.

[1] Schermuly, C.C. (2019). New Work – Gute Arbeit gestalten. Psychologisches Empowerment von Mitarbeitern. Freiburg: Haufe-Lexware.

New Work Ergebnisse
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Christine

Senior Manager Corporate Communications

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